Berlin (Reuters) - Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im Februar wegen der schwächelnden Nachfrage verschlechtert.
Berlin (Reuters) – Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im Februar wegen der schwächelnden Nachfrage verschlechtert.
Das entsprechende Barometer fiel um 6,5 auf 6,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. “Insbesondere die Hersteller schätzen ihre aktuelle Lage drastisch schlechter ein als im Vormonat”, sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck. “Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Käufer derzeit sehr zurückhaltend sind.” Die Zulieferer bewerten ihre gegenwärtige Situation dagegen sogar besser als im Vormonat.
Auch die Geschäftserwartungen der Hersteller trübten sich ein: Dieser Indikator brach von 21,4 auf 2,8 Punkte ein. “Die Hersteller arbeiten zwar im Moment noch ihre Aufträge ab, doch stockt die Nachfrage potenzieller Käufer”, sagte Falck. “Ein Grund könnte die unsichere Entwicklung bei den Strompreisen sein. Zudem steht die Stromrationierung für das Laden von Autobatterien im Raum.” Gleichzeitig erwarten die Hersteller aber höhere Exporte. Unterm Strich wollen weniger Autobauer ihre Produktion in den nächsten Monaten ausweiten.
Die Zulieferer hingegen sind zuversichtlicher. Ihren Auftragsbestand bewerteten sie leicht besser als im Vormonat. Auch der Mangel an Vorprodukten schrumpft – den beklagen noch 53,0 Prozent der Betriebe, nach 55,1 im Januar. Die Aussichten sind allerdings weniger optimistisch: Der Erwartungsindikator fiel auf minus 9,7 Punkte, nach minus 3,9 im Januar. Dazu planen weniger Unternehmen als im Vormonat ihre Produktion zu erhöhen. Auch vom Auslandsmarkt erhoffen sie sich wenig Impulse: Das Barometer für die Exporterwartungen fiel auf minus 5,8 Punkte.
Der Automarkt in Deutschland ist mit einem Absatzrückgang ins Jahr gestartet. Im Januar wurden dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge 179.247 Pkw zugelassen und damit 2,6 Prozent weniger Neuwagen als vor Jahresfrist. Bei rein batteriegetriebenen Fahrzeugen, deren staatliche Förderung zu Jahresanfang gesenkt worden war, gab es sogar ein Minus um 13 Prozent.
(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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