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Ifo – Immer weniger deutsche Unternehmen wollen Preise anheben

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Mar 1, 2023, 12:21 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Deutlich weniger deutsche Unternehmen wollen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen.

ARCHIV: Euro-Münzen im Wasser Mai 23, 2022.

Berlin (Reuters) – Deutlich weniger deutsche Unternehmen wollen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen.

Das Barometer für die Preiserwartungen in der Gesamtwirtschaft sank im Februar auf 29,1 Punkte, nach 35,2 im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage mitteilte. Das war bereits der fünfte Rückgang in Folge. “Die Unternehmen haben einen Großteil der gestiegenen Kosten bereits an ihre Kunden weitergegeben, gleichzeitig lässt die Nachfrage in nahezu allen Wirtschaftsbereichen nach”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. “Damit dürfte der Inflationsdruck in den kommenden Monaten abnehmen.”

Selbst im Einzelhandel wollen weniger Unternehmen ihre Kunden stärker zur Kasse bitten. “Allerdings sind die Preiserwartungen dort noch deutlich höher als in anderen Wirtschaftsbereichen”, fügte Wollmershäuser hinzu. Insbesondere die Kunden in Schreibwarenläden und im Lebensmitteleinzelhandel müssen künftig seltener mit Steigerungen rechnen. Bei der Unterhaltungselektronik stieg der Indikator hingegen deutlich, und zwar von 52,5 auf 72,7 Punkte.

Auch die Dienstleister nehmen ihre Preispläne zurück. Im nach den Corona-Jahren wieder boomenden Tourismus bleiben sie jedoch überdurchschnittlich hoch: Bei den Reiseveranstaltern fiel das Barometer von 70,2 auf 63,2 Punkte, bei den Gastronomen von 56,6 auf 52,7. Seltener plant das Verarbeitende Gewerbe Preise zu erhöhen. In der Chemiebranche und im Papiergewerbe geht mittlerweile eine Mehrheit der Unternehmen bereits von sinkenden Verkaufspreisen aus. Bei den Getränkeherstellern fiel der Indikator deutlich auf 56,1 Punkte von 71,8.

Im Bauhauptgewerbe wollen im Durchschnitt die wenigsten Unternehmen gestiegene Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben. Die Preiserwartungen fielen auf 18,7 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit April 2021. “Hier dürfte sich der Rückgang der Nachfrage nach Bauleistungen am deutlichsten bemerkbar machen”, hieß es dazu von den Ifo-Forschern.

Die Belastung der deutschen Verbraucher durch die Inflation hat Ökonomen zufolge im Februar etwas abgenommen. Die Verbraucherpreise dürften einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Banken-Volkswirten zufolge um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen sein. Im Januar lag die Teuerungsrate noch bei 8,7 Prozent. Das Statistische Bundesamt will eine erste Schätzung am Nachmittag veröffentlichen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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