An den europäischen Aktienmärkten sind heute gemischte Bewegungen zu beobachten, nachdem der deutsche Ifo Geschäftsklimaindex besser als erwartet ausfiel.
An den europäischen Aktienmärkten sind heute gemischte Bewegungen zu beobachten, nachdem der deutsche Ifo Geschäftsklimaindex besser als erwartet ausfiel. Der FTSE 100 bewegte sich heute trotz einer Schwäche des Britischen Pfunds abwärts. An den amerikanischen Aktienmärkten sind heute steigende Kurse zu beobachten, nachdem es während der gestrigen asiatischen Handelssession zu Kurseinbrüchen kam. Die japanischen Märkte gerieten heute durch Aufwärtsbewegungen beim Japanischen Yen unter Druck, während sich der Hang Seng aufgrund von steigenden Hypothekengebühren und einer anhaltenden Investorenflucht nach unten bewegte. Nachdem zu Beginn des heutigen Handelstages Anstiege zu beobachten waren folge bei den Rohölpreisen ein Einbruch nach unten, die amerikanische Leichtrohölsorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei etwa 52 U.S. Dollar pro Barrel.
Der deutsche Ifo Geschäftsklimaindex legte auf 111,0 Punkte zu, nach 110,4 Zählern im Vormonat. Der Anstieg übertraf die Erwartungen unserer Analysten, welche im Konsens mit einem Anstieg auf 110,6 Punkte rechneten. Nachdem bereits der Einkaufsmanagerindex für verarbeitende Gewerbe überraschend positive ausfiel und ein sprunghafter Anstieg bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie zu beobachten war überraschte die deutliche Steigerung des Ifo Geschäftsklimaindex nicht. Bereits während der vergangenen Woche hieß es von Seiten des Ifo Instituts dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal stärker als erwartet wachsen könnte, zudem hob das Ifo Insitut seine Wachstumsprognose für das kommende Jahr nach oben an.
Derzeit deutet alles darauf hin dass sich die deutsche Wirtschaft aktuell stark erholt, allerdings könnten die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), sowie die straffen Bedingungen am deutschen Arbeitsmarkt für ein Ungleichgewicht sorgen und sich mittelfristig negativ auf die Inflationsentwicklung auswirken. Vor allem deutsche Banken und das deutsche Rentensystem könnten durch die Verlängerung der monatlichen Anleihekäufe der EZB längerfristig in Mitleidenschaft gezogen werden.
Das deutsche Ifo-Institut warnte unlängst von der ausufernden Geldpolitik der EZB. Nach Ansicht von Hans-Werner Sinn -vor dem Ruhestand stehender Präsident des Münchener Ifo-Instituts – bewegt sich die EZB mit ihren Beschlüssen außerhalb ihres Mandats, der Ifo-Chef forderte die deutsche Bundesregierung deshalb auf, der Zentralbank ein Stopp-Signal zu setzen.
Die Deutsche Bundesbank rechnet im vierten Quartal dieses Jahre mit starkem Wachstum, gleichzeitig könnte die Inflationsrate im Dezember über 1 Prozent ansteigen. Draghi hatte sich zuletzt unzufrieden mit der Entwicklung der Kerninflation gezeigt. Wegen des schwachen allgemeinen Preisauftriebs, der zeitweise sogar ins Minus gerutscht war, hat die EZB ihre Geldpolitik massiv gelockert – ein Vorgehen, das vor allem in Deutschland auf Kritik stößt, auch bei Hans-Werner Sinn.