Singapur/London (Reuters) - Weltweit steigende Leitzinsen haben der europäisch-asiatischen Großbank HSBC zum Jahresabschluss 2022 einen Gewinnsprung beschert.
Singapur/London (Reuters) – Weltweit steigende Leitzinsen haben der europäisch-asiatischen Großbank HSBC zum Jahresabschluss 2022 einen Gewinnsprung beschert.
Daher will das Institut wieder Quartalsdividenden zahlen und stellte am Dienstag außerdem im Zuge des Verkaufs seiner kanadischen Tochter eine Sonderausschüttung von 0,21 Dollar je Aktie in Aussicht. Ferner erwägt HSBC Aktienrückkäufe. Allerdings verunsicherte ein zurückhaltender Ausblick die Anleger.
Wie der Rivale NatWest rechnet auch HSBC im laufenden Jahr nicht mehr damit, dass die Zinseinnahmen signifikant weiter wachsen werden. Bei den Nettozinserträge peilt das Management “mindestens 36 Milliarden Dollar” an, Analysten hatten jedoch mit 38 Milliarden gerechnet. Dies drückte die in Hongkong notierten Aktien von HSBC 1,5 Prozent ins Minus. Die in London notierten Titel erreichten jedoch ihren höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.
Der Verkauf der kanadischen Tochter hatte noch Erträge von rund zehn Milliarden Dollar generiert. Doch für die Veräußerung ihres Russland-Geschäfts rechnet die Bank mit Verlusten von rund 300 Millionen Dollar. Außerdem schlage der laufende Stellenabbau 2023 mit zusätzlichen Kosten für Abfindungen in Höhe von 300 Millionen Dollar zu Buche.
MEHR KREDITAUSFÄLLE ALS ERWARTET
Der Vorsteuergewinn verdoppelte sich im vierten Quartal auf 5,2 Milliarden US-Dollar, teilte das Geldhaus weiter mit. Wegen einer 2,4 Milliarden Dollar schweren Abschreibung auf das Privatkunden-Geschäft in Frankreich ging das Gesamtjahresergebnis dennoch wie erwartet auf 17,5 von 18,9 Milliarden Dollar im Jahr 2021 zurück.
Die geschätzten Kreditausfälle stiegen aufgrund der Inflation und der anhaltenden Turbulenzen auf dem chinesischen Immobilienmarkt mehr als erwartetet auf 3,6 Milliarden Dollar. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten warnte HSBC auch im laufenden Jahr vor Gegenwind.
(Bericht von Anshuman Daga und Lawrence White; geschrieben von Hakan Ersen und Marta Orosz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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