Detroit (Reuters) - Der US-Autobauer General Motors hat den Gewinn trotz wackeliger Lieferketten überraschend stark gesteigert und seinen Geschäftsausblick bekräftigt.
Detroit (Reuters) – Der US-Autobauer General Motors stemmt sich erfolgreich gegen die aufziehende Rezession und hat den Gewinn überraschend stark gesteigert.
Der Reingewinn verbesserte sich im dritten Quartal um mehr als ein Drittel auf 3,3 (Vorjahr 2,4) Milliarden Dollar, wie der größte US-Autokonzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz schwoll dank höherer Preise um mehr als die Hälfte auf knapp 42 Milliarden Dollar an. In einem Brief an die Aktionäre führte Konzernchefin Mary Barra bessere Lieferbedingungen als einen Grund für den Zuwachs an. Der Konzern stemme sich erfolgreich gegen den Gegenwind. Die Aktie legte vorbörslich um fast fünf Prozent zu.
Mit dem starken Quartalsergebnis sieht sich General Motors nun auf Kurs für sein Jahresziel eines Reingewinns in einer Spanne zwischen 9,6 und 11,2 Milliarden Dollar. Das sorgte für gute Stimmung bei den Anlegern. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen befürchtet, der Detroiter Autobauer könnte stärker unter dem Konjunkturabschwung leiden, weil den US-Verbrauchern gestiegene Preise und höhere Zinsen zu schaffen machen. Dem hielt GM-Finanzchef Paul Jacobsen entgegen, man habe keine direkten Auswirkungen davon festgestellt. “Die Preise bleiben stark. Die Nachfrage bleibt stark”, sagte er zu Journalisten.
GM hatte die Anleger im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen darauf eingestimmt, dass die Ergebnisse des Quartals die Erwartungen verfehlen könnten. Die Branche steht nach Einschätzung von Experten wegen der hohen Inflation und anhaltender Beschaffungsprobleme vor einem Abschwung.
Das durch die bessere Verfügbarkeit von Halbleitern gestiegene Volumen habe dazu geführt, dass die Sonderkonjunktur nachlasse, erläuterte GM. Die großen Autobauer profitierten zuletzt davon, dass die hohe Nachfrage wegen der Materialengpässe kaum bedient werden und sie höhere Preise durchsetzen konnten. Diesen Effekt bezifferte GM für das dritte Quartal mit 2,1 Milliarden Dollar. Dem standen gestiegenen Logistikkosten von 3,6 Milliarden Dollar gegenüber.
Rund 90 Prozent des operativen Gewinns fuhr GM auf seinem Heimatmarkt in den USA und dort vor allem mit lukrativen SUVs ein. Der Konzern teilte weiter mit, es gebe inzwischen 170.000 Reservierungen für den neuen Elektro-Pickup Chevrolet Silverado, der im nächsten Frühjahr zu den Händlern kommen soll.
(Bericht von Ben Klayman, Paul Lienert und Joseph White, geschrieben von Jan C. Schwartz; redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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