Militärübung über St. Petersburg – Flugraum kurzzeitig gesperrt

Moskau (Reuters) – Das russische Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge am Dienstag über St. Petersburg Übungen zur Luftabwehr abgehalten.

Zuvor war der Flughafen von Russlands zweitgrößter Stadt für eine Stunde gesperrt worden. Das hatte die Stadtverwaltung ohne die Nennung eines Grundes bekanntgegeben. Am Mittag (Ortszeit) sei der Flugbetrieb wieder aufgenommen und die Sperrung des Flugraums im Radius von 200 Kilometern um den Flughafen Pulkowo herum aufgehoben worden, teilten Vertreter der Stadt mit.

In russischen Medien hieß es, es sei ein Flugobjekt über der Stadt gesichtet worden, bei dem es sich um eine Drohne handeln könnte. Kampfjets seien deshalb aufgestiegen, berichtete die Online-Nachrichtenseite Basa. Etwa eine Stunde nachdem der Flugbetrieb wieder aufgenommen worden war, teilte das russische Verteidigungsministerium mit, es habe eine Militärübung gegeben, bei der auch Abfangjets eingesetzt worden seien. Die Flugabwehr habe zur Aufgabe gehabt, Ziele zu entdecken, sie zu identifizieren und sie abzufangen, zitierten russische Nachrichtenagenturen das Ministerium. Auch die Zusammenarbeit mit Notfalldiensten und den Exekutivbehörden sei getestet worden.

Die Übung war im Vorfeld nicht angekündigt worden. Zahlreiche Inlandsflüge mit Ziel St. Petersburg mussten umkehren, wie aus Daten der Website Flight Radar hervorging. Auch Flüge in die russische Exklave Kaliningrad (Königsberg) waren betroffen, da sie über St. Petersburg fliegen müssen.

Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, wollte sich zu den Gründen der Flugunterbrechung nicht äußern. Präsident Wladimir Putin sei stets auf dem laufenden gewesen, sagte er.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)