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Fed-Vertreter signalisieren konstanten Zinskurs

Von:
Reuters
Aktualisiert: May 10, 2022, 15:37 GMT+00:00

Eltville (Reuters) - Die US-Notenbank Federal Reserve steht aus Sicht eines hochrangigen Führungsmitglieds vor der komplizierten Aufgabe, die hochschießende Inflation in den USA einzudämmen ohne gleichzeitig die Konjunktur abzuwürgen.

ARCHIV: Ein Adler an der Fassade des US-Notenbankgebäudes in Washington, USA, 31. Juli 2013. REUTERS/Jonathan Ernst

Eltville/Washington (Reuters) – Angesichts von Marktspekulationen über aggressivere Zinsschritte mehren sich die Stimmen in der US-Notenbank Fed, die es bei Erhöhungen um einen halben Prozentpunkt belassen möchten.

“Die Wirtschaft kann mit höheren Zinsen umgehen und braucht tatsächlich höhere Zinsen”, sagte der Präsident des Fed-Bezirks New York, John Williams, am Dienstag auf einer Bundesbank-Veranstaltung vor Journalisten. Als Grundannahme ergäben Anhebungen um 50 Basispunkte Sinn. Die Fed hebe aber nicht nur die Zinsen an, sie reduziere auch ihre Bilanz. “Das ist eine ziemlich wichtige und erhebliche Rücknahme von geldpolitischer Unterstützung für die Wirtschaft,” sagte er. Beide Instrumente würden so eingesetzt, dass die Geldpolitik gestrafft werde.

Die Chefin des Fed-Bezirks Cleveland, Loretta Mester, erklärte, sie würde sich mit Blick auf die nächsten beiden Sitzungen mit Erhöhungen um jeweils einen halben Prozentpunkt wohlfühlen. Womöglich werde es auch ein weiteres Quartal mit schrumpfender Wirtschaft oder schwachem Wachstum geben, doch müsse dies in Kauf genommen werden, betonte sie auf Yahoo Finance: “Aber das muss passieren, wenn wir die Inflation drücken wollen.”

Der Präsident der Fed von Richmond, Tom Barkin, erklärte, höhere Zinsen führten nicht notwendigerweise zu einer Rezession. “Wir werden tun, was wir tun müssen”, fügte er mit Blick auf die von Fed-Chef Jerome Powell in Aussicht gestellten Zinserhöhungen um jeweils einen halben Prozentpunkt im Juni und Juli hinzu.

Die US-Wirtschaft hat zu Jahresbeginn überraschend eine Talfahrt hingelegt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent. Powell hält die US-Konjunktur allerdings für stark und erwartet ein solides Wachstum in diesem Jahr. Nichts deute daraufhin, dass die Wirtschaft in Richtung Rezession unterwegs sei.

Die Währungshüter beschlossen Anfang des Monats einstimmig eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Zins-Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent – der größte Zinssprung seit 22 Jahren. Sie signalisierten, weitere kräftige Schritte nach oben folgen zu lassen. Die Furcht vor schnell steigenden Zinsen hatte die US-Börsen zuletzt schwer belastet.

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