Frankfurt (Reuters) - Die Facebook-Mutter Meta will in einer zweiten Entlassungswelle 10.000 Stellen streichen.
Bangalore/Frankfurt (Reuters) – Der Internet-Riese Meta setzt zum zweiten Mal binnen weniger Monate Tausende von Beschäftigten vor die Tür.
“Wir gehen davon aus, dass wir unser Team um etwa 10.000 Personen verkleinern und etwa 5000 zusätzliche offene Stellen, die wir noch nicht besetzt haben, schließen werden”, teilte Mark Zuckerberg, der Chef der Facebook-Mutter, am Dienstag mit. Im November hatte er bereits 11.000 Jobs gestrichen. Dies war die erste Entlassungswelle der fast 20-jährigen Firmengeschichte.
Der Stellenabbau, der insgesamt ein Viertel des Personals trifft, ist Teil einer umfassenden Restrukturierung. So sollen unter anderem Management-Ebenen wegfallen und Projekte mit geringerer Priorität einstellt werden. An der Börse kam der verschärfte Sparkurs gut an. Meta-Aktien stiegen an der Wall Street zeitweise um mehr als sechs Prozent.
Der Konzern, zu dem auch der Messengerdienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram gehören, leidet unter dem Wirtschaftsabschwung, verschärftem Wettbewerb und schwindenden Werbeeinnahmen. “Das vergangene Jahr war ein ernüchternder Weckruf”, sagte der Meta-Chef. “Wir sollten uns darauf einstellen, dass diese neue wirtschaftliche Realität noch viele Jahre anhalten wird.”
Ein Teil der aktuellen Probleme ist aber hausgemacht: So türmt das Sorgenkind “Reality Labs” – in dem unter anderem die Entwicklung der virtuellen Welt “Metaversum” gebündelt ist – Milliarden-Verluste auf. “Virtuelle Realität ist ein teures Geschäft”, sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. Daher sei Sparen derzeit das höchste Gebot. Zuckerberg hat daher 2023 zum “Jahr der Effizienz” ausgerufen. Er will die Kosten um fünf Milliarden auf 89 bis 95 Milliarden Dollar senken.
Mit den Massenentlassungen steht Meta aber nicht allein da. Der Internetseite Layoffs.fyi zufolge gingen seit Anfang 2022 etwa 290.000 Jobs in der US-Technologiebranche verloren – 40 Prozent davon seit Jahresbeginn. So setzten unter anderem der Online-Händler Amazon und der Software-Konzern Microsoft Tausende vor die Tür. Aber auch bei zahlreichen anderen Firmen wie den Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley mussten Beschäftigte ihren Hut nehmen.
(Bericht von Katie Paul und Nivedita Balu; geschrieben von Hakan Ersen und Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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