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Kazimir (EZB) – Währungshüter müssen Zinsen weiter anheben

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 17, 2023, 09:50 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Die Währungshüter der EZB beraten an diesem Vormittag inmitten einer Phase tagelanger heftiger Finanzmarkt-Turbulenzen über eine erneute Zinsanhebung im Kampf gegen die hohe Inflation.

ARCHIV: Das Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main

Frankfurt (Reuters) – Die EZB muss aus Sicht des slowakischen Notenbankchefs Peter Kazimir angesichts der hartnäckigen Inflation im Euro-Raum die Zinsen weiter anheben.

“Selbst die aktuellen Ereignisse auf den Finanzmärkten ändern nichts an meiner Ansicht, dass wir weitermachen müssen”, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in einem Blogbeitrag. Er sei sich sehr wohl bewusst, wie heikel die Situation sei. “Aber wir sind noch nicht auf der Ziellinie,” führte er aus.

Kazimir sprach sich allerdings nicht für eine weitere Anhebung bereits auf der nächsten Zinssitzung im Mai aus. “Es ist sinnlos, heute darüber zu spekulieren, was im Mai passieren wird. Wir sollten abwarten”, merkte er an. Die EZB hatte am Donnerstag auf ihrer zweiten Zinssitzung in diesem Jahr trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor ihren Straffungskurs mit einem weiteren großen Zinsschritt fortgesetzt. Die Währungshüter hoben wie im Februar die Schlüsselsätze um einen halben Prozentpunkt an.

Kazimir wies vor allem auf die anhaltend hohe Kerninflation hin, in der die schwankungsreichen Energie- und Rohstoffpreise ausgeklammert sind. Diese erweise sich als hartnäckig, sagte er. Aus Sicht des Währungshüters beginnen aber allmählich auch die bisherigen Zinsschritte der EZB, ihre Wirkung zu zeigen. “Die Schritte, die wir seit Juli vorigen Jahres unternommen haben, tragen Früchte, und wir beginnen, die Auswirkungen zu sehen”, sagte er.

Die EZB hatte im Juli 2022 die Zinswende eingeleitet und seitdem die Schlüsselsätze einschließlich des Schritts am Donnerstag bereits sechs Mal in Folge angehoben. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit künftig bei 3,00 Prozent.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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