Werbung
Werbung

Hohe Preise belasten – Evonik rechnet 2023 mit Ergebnisrückgang

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 2, 2023, 06:35 GMT+00:00

Düsseldorf (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet angesichts hoher Energiepreise und der Unsicherheiten um die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft 2023 mit einem Rückgang des Gewinns.

ARCHIV: Das Logo des deutschen Spezialchemieunternehmens Evonik Industries AG in seiner Anlage in Bitterfeld, Deutschland

Düsseldorf (Reuters) – Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet wegen hoher Energiepreise und der Unsicherheit um die konjunkturelle Entwicklung 2023 mit einem Gewinnrückgang.

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) werde bei einem Umsatz von 17 bis 19 Milliarden Euro voraussichtlich in einer Spanne von 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro liegen, teilte Evonik am Donnerstag mit. “Unsere Prognosespanne ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten weiter gefasst als im Vorjahr”, sagte Konzernchef Christian Kullmann. Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022 noch fortsetzen, danach sollte sich die Lage aufhellen.

2022 hatte Evonik mit Produkten von Aminosäuren für die Tier-Mast bis hin zu Lipiden für den Biontech-Corona-Impfstoff ein operatives Ergebnis von rund 2,49 (Vorjahr: 2,38) Milliarden Euro eingefahren, was knapp unterhalb der Prognose von Evonik lag. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Die Anteilseigner um die RAG-Stiftung sollen eine unveränderte Dividende von 1,17 Euro je Aktie erhalten.

Evonik-Chef Kullmann will den Konzern auf die margenstarke Spezialchemie konzentrieren. Dazu investiert er in Wachstumsgeschäfte und will sich von Bereichen trennen, die nicht mehr ins Portfolio passen. “Die Abgabe unseres Standorts Lülsdorf in neue Hände wird der nächste Schritt des Verkaufs der Geschäfte unserer Division Performance Materials werden”, kündigte Kullmann an. “Die Verhandlungen hierzu befinden sich in fortgeschrittenem Stadium.” An dem Standort bei Köln beschäftigt Evonik rund 600 Mitarbeiter.

Die hohen Energiekosten sowie Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten setzen der Chemieindustrie, Deutschlands drittgrößtem Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau, schwer zu. Der Branchenverband VCI hatte im Dezember von einer “dramatischen Lage” gesprochen – und keine Hoffnungen auf eine durchgreifende Besserung gemacht.

Branchenprimus BASF hatte mit harten Einschnitten am Stammwerk Ludwigshafen auf hohe Energiepreise und maue Geschäftsaussichten geantwortet. Dem Sparkurs des Konzerns fallen weltweit 2600 Stellen zum Opfer, knapp zwei Drittel davon in Deutschland. BASF litt im vergangenen Jahr als größter industrieller Gasverbraucher in Deutschland stark unter den explodierten Energiekosten. Auch Evonik tritt auf die Kostenbremse. Kullmann peilt Einsparungen in einer Höhe von rund 250 Millionen Euro an.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung