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Europas Börsen nach US-Konjunkturdaten erneut im Minus

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Dec 23, 2022, 06:21 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Überraschend gut ausgefallene US-Konjunkturdaten schüren auch in Europa Zinserhöhungsängste und setzen den Börsen zu.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland

Frankfurt (Reuters) – Überraschend gut ausgefallene US-Konjunkturdaten schüren auch in Europa Zinserhöhungsängste und setzen den Börsen zu.

Der deutsche Leitindex Dax notierte zum Börsenschluss am Donnerstag 1,3 Prozent tiefer bei 13.914,07 Punkten. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 verlor 1,4 Prozent auf 3818,53 Zähler. In den USA verbuchten die wichtigsten Indizes Verluste zwischen 1,6 und 2,7 Prozent.

Konjunkturdaten aus den USA überraschten kurz vor Eröffnung der Wall Street Anleger auf beiden Seiten des Atlantiks. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal höher ausfiel als erwartet, stieg die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe weniger schnell. Beide Daten deuten auf eine bessere Entwicklung der US-Wirtschaft hin, als es der Markt angenommen hatte, und geben Hinweise auf künftige Schritte der US-Notenbank (Fed).

Gute Nachrichten seien in diesem Fall schlechte Nachrichten, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. Dieses Zahlentableau passe gar nicht in die Strategie der Fed, das Tempo aus dem Zinserhöhungszyklus nehmen zu wollen. “Durch die Bank weg besser als erwartete Konjunkturdaten aus den USA platzten in die vorweihnachtlich positive Stimmung an der Frankfurter Börse. Der amerikanische Konjunkturmotor brummt und der Arbeitsmarkt bleibt robust, während die Preise steigen und die Verbraucher trotzdem shoppen gehen.”

ÖLPREIS WEGEN KÄLTEWELLE IN DEN USA TEURER

Die Zinserhöhungsängste der Anleger beflügelten den krisenfesten Dollar. Die Zahlen ließen den Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, um 0,2 Prozent auf 104,44 Punkte steigen. Der stärkere Dollar verringerte die Gold-Nachfrage der Anleger außerhalb des Dollar-Raums. Dies trieb den Goldpreis um rund ein Prozent auf 1795 Dollar je Feinunze nach unten. Beim Ölpreis begaben Anleger wegen des stärkeren Dollars einerseits und einer Kältewelle in den USA anderseits auf Richtungssuche. Die US-Sorte WTI und die Nordsee-Sorte Brent lagen nach anfänglichen Gewinnnen von bis zu zwei Prozent zum Nachmittag bei rund null Prozent auf 78,42 beziehungsweise 82,18 Dollar pro Barrel (159 Liter).

RHEINMETALL UND SUPERDRY KÖNNEN GEWINNE HALTEN

Zu den wenigen deutschen Unternehmen, die trotz der trüben Aussichten Gewinne verbuchten, gehörte Rheinmetall. Die Titel waren bei Börsenschluss 2,3 Prozent im Plus bei 191 Euro. Der Hersteller der defekten Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr will die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand setzen. Es würden unter anderem im Werk Unterlüß die Panzer untersucht, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Außerdem teilte die britische Modefirma Superdry mit, dass sie dank des kalten Wetters und der Rabatt-Aktion Black Friday in ihrem Onlinehandel so viele Jacken verkaufen konnte wie noch nie zuvor. Die Aktien des Konzerns stiegen in London über 16 Prozent auf 117,80 Pfund. Mit Blick auf die Zukunft äußerte sie sich angesichts der Inflation sowie gestiegener Kosten dennoch vorsichtig.

(Bericht von Nette Nöstlinger, Zuzanna Szymanska, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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