Frankfurt (Reuters) - Die europäischen Börsen haben die Zinsentscheide der weltgrößten Notenbanken verdaut und ihren Erholungskurs am Donnerstag vorsichtig fortgesetzt.
Frankfurt (Reuters) – Die europäischen Börsen haben die Zinsentscheide der weltgrößten Notenbanken verdaut und ihren Erholungskurs am Donnerstag vorsichtig fortgesetzt.
Der Dax und der EuroStoxx50 notierten am Vormittag 0,3 Prozent im Plus bei 14.144 beziehungsweise 3883 Punkten. “Bald nun ist Weihnachtszeit, fröhliche Zeit – nun ist auch die statistisch erwartbare Rally am Aktienmarkt nicht mehr weit”, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. “Besser gesagt, sie könnte im Deutschen Aktienindex mit dem Sprung zurück über die 14.000er Marke gestern gestartet worden sein.” Wer bei 14.700 Punkten vor gut einer Woche nicht mehr habe einsteigen wollen, greife fünf Prozent tiefer gern bei deutschen Aktien zu, sagte Molnar. Dabei bleiben die Umsätze überschaubar, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter QC Partners. “Viele sind schon im Weihnachtsurlaub. Und diejenigen, die noch da sind, wollen ihre Portfolios so kurz vor dem Jahresende nicht komplett neu ausrichten.”
“Während sich der Aktienmarkt erholt, gibt es am Rentenmarkt bisher keine Erholung,” sagte Altmann. Die Rendite zweijähriger Bundesanleihen stieg am Donnerstag auf ein neues 14-Jahres-Hoch von 2,552 Prozent.
Eine Kältewelle in den USA trieb die Ölpreise an. Die US-Sorte WTI und die Nordsee-Sorte Brent stiegen um jeweils um rund ein Prozent auf 83,03 beziehungsweise 79,17 Dollar pro Barrel (159 Liter). Das spiegelte sich auch in den Kursen der Energieunternehmen wider. Der Index für den europäischen Energiesektor stieg um 0,7 Prozent. Die österreichischen OMV und Verbund zogen etwa 2,1 beziehungsweise 1,7 Prozent an. Auch RWE, Siemens Energy, BP und Total Energies stiegen um bis zu 1,6 Prozent.
RHEINMETALL WILL PUMA-PANZER INSTAND SETZEN – AKTIE ZIEHT AN
Bei den Einzelwerten war Rheinmetall 3,1 Prozent im Plus bei 192,50 Euro. Der Hersteller der defekten Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr will die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand setzen. Es würden unter anderem im Werk Unterlüß die Panzer untersucht, teilte der Konzern am Mittwochabend mit.
Metro rückte um 0,8 Prozent auf 8,82 Euro vor. Der Großhandelskonzern verkauft sein Geschäft in Indien an den indischen Reliance-Konzern. Die Transaktion, die im März 2023 abgeschlossen sein soll, bewertet Metro Indien mit einem Eigenkapitalwert von umgerechnet 300 Millionen Euro. Erwartet wird ein Transaktionsgewinn von 150 Millionen Euro.
(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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