Frankfurt (Reuters) - In der Hoffnung auf eine nahende Pause bei den US-Zinserhöhungen steigen weitere Anleger in die europäischen Aktienmärkte ein.
Frankfurt/Berlin (Reuters) – In der Hoffnung auf eine nahende Pause bei den US-Zinserhöhungen steigen weitere Anleger in die europäischen Aktienmärkte ein.
Dax und EuroStoxx50 stiegen am Freitag um jeweils 0,6 Prozent auf 14.321 beziehungsweise 3768 Punkte. Der FTSE-Index in Großbritannien erreichte im Verlauf den höchsten Stand seit drei Wochen.
Genährt wurden diese Spekulationen von den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der jüngsten Beratungen der US-Notenbank. Die Fed werde nach zwei weiteren Zinserhöhungen im Juni und Juli wohl anschließend entscheiden, wie es weitergehe, sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Da aber fraglich sei, dass die Teuerungsrate bis dahin deutlich zurückgehe, halte er die aktuelle Erholung für ein Strohfeuer.
ZAHLEN VON ULTA BEAUTY HEBEN STIMMUNG IN KOSMETIK-BRANCHE
Am deutschen Aktienmarkt gehörte Beiersdorf mit einem Plus von zeitweise 1,1 Prozent zu den Gewinnern. Später zeigten sich die Papiere ded “Nivea”-Anbieters faktisch unverändert. Beiersdorf profitierte von ermutigenden Zahlen von Ulta Beauty. Der Kosmetik-Händler habe mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 6,30 Dollar je Aktie die Erwartungen übertroffen, lobte Analyst Christopher Horvers von der Bank JPMorgan. Die angehobenen Ziele für 2022/2023 seien mit 9,35 bis 9,55 Milliarden Dollar beim Umsatz und 19,20 bis 20,10 Dollar je Aktie beim Gewinn konservativ. Vor diesem Hintergrund legten L’Oreal in Paris 3,3 Prozent zu. Ulta stiegen im vorbörslichen US-Geschäft zunächst um acht Prozent.
Unter Verkaufsdruck gerieten dagegen Essenslieferanten wie HelloFresh, Deliveroo oder die “Lieferando”-Mutter Just Eat Takeaway. Deren Aktien rutschten um bis 1,8 Prozent ab. Vor dem Hintergrund steigender Zinsen und der Abhängigkeit des Geschäfts von der Konsumlaune rieten die Experten von JPMorgan zur Zurückhaltung bei Investments in diese Firmen. Sie seien hoch verschuldet und machten bislang keine Gewinne. Just Eat und Deliveroo stuften sie auf “Neutral” von “Overweight” herunter.
Auch Henkel zeigte sich nach einem negativen Analysten-Kommentar schwächer. Die Aktien des Konsumgüter-Herstellers fielen um 1,1 Prozent. Die Experten der Investmentbank Jefferies stuften die Titel auf “Hold” von “Buy” zurück und senkten das Kursziel auf 69 von 75 Euro.
Wie am Donnerstag setzte die Diskussion über eine britische Sondersteuer den dortigen Versorgern zu. Die Aktien von Centrica, Drax und SSE fielen um bis zu 3,8 Prozent. Das Finanzministerium hat sich Experten zufolge die Möglichkeit offengehalten, die jüngste Sondersteuer auf Energiekonzerne auch auf diese Branche auszuweiten.
(Bericht von Hakan Ersen und Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)
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