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Erdogan will Dollarisierung stoppen – Lira erholt sich

Von:
Reuters
Aktualisiert: Dec 21, 2021, 06:37 GMT+00:00

Ankara (Reuters) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, die eine weitere Dollarisierung der Wirtschaft verhindern sollen.

ARCHIV: Der türkische Präsident Tayyip Erdogan spricht auf der 76. Sitzung der UN-Generalversammlung in New York City, USA, 21. September 2021. REUTERS/Eduardo Munoz

Ankara (Reuters) – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, die eine weitere Dollarisierung der Wirtschaft verhindern sollen.

Die Schritte sollten sicherstellen, dass die Bürger nicht ihre heimische Währung Lira in ausländische Devisen tauschen müssten, sagte Erdogan nach einem Kabinettstreffen am Montag. Er gab den Sparern eine Einlagengarantie. Zudem brachte Erdogan angesichts der Währungsturbulenzen Maßnahmen zur Unterstützung von Exporteuren und Rentnern auf den Weg.

Von Dollarisierung spricht man, wenn die nationale Währung teilweise oder ganz in ihren Funktionen ersetzt wird. Hauptursachen eines derartigen Austauschs der nationalen Währung sind Inflation und politische Unsicherheiten. Nach Erdogans Rede erholte sich die Lira zum Dollar. Ihr Kurs notierte zuletzt bei 14,90 zum Dollar nach zuvor 18,40.

Erdogan erklärte außerdem, dass er von seinem neuen Wirtschaftsmodell, das auf niedrigen Zinsen basiere, nicht abrücken wolle. Die Zinssenkung der Zentralbank werde die Inflation innerhalb von Monaten drücken, prognostizierte er. Die Inflationsrate war im November sprunghaft auf mehr als 21 Prozent gestiegen. Im kommenden Jahr dürfte die Geldentwertung nach Prognose von Ökonomen sogar 30 Prozent erreichen. Das geht vor allem auf den Verfall der Landeswährung zurück, die in diesem Jahr mehr als die Hälfte ihres Wertes zum Dollar eingebüßt hat. Dadurch werden Importe – etwa von Öl und Medikamente – teurer, weil diese zumeist in Devisen wie Dollar oder Euro bezahlt werden müssen.

Den Grund für die Währungskrise und starke Teuerung sehen die Experten auch in der unorthodoxen Geldpolitik der Zentralbank. Diese hat ihren Leitzins seit September von 19 auf jetzt 14 Prozent gesenkt, obwohl Ökonomen eine deutliche Anhebung für die richtige Antwort halten. Erdogan will damit Exporte, Kredite und Wachstum im vor der Wahl im Jahr 2023 ankurbeln.

(Reporter: Tuvan Gümrükcü, geschrieben von Birgit Mittwollen; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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