Berlin (Reuters) - Die deutschen Exporteure bleiben dem DIHK zufolge auf Milliardenkosten infolge stark gestiegener Preise für benötigte Importe sitzen.
Berlin (Reuters) – Die deutschen Exporteure bleiben dem DIHK zufolge auf Milliardenkosten infolge stark gestiegener Preise für benötigte Importe sitzen.
“Die daraus resultierende Belastung für die deutsche Außenwirtschaft im Jahr 2022 beträgt stattliche 115 Milliarden Euro”, sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Offiziellen Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge verteuerten sich die Einfuhren im vergangenen Jahr um 26,3 Prozent, die Ausfuhren dagegen nur um 14,6 Prozent. “Damit konnten die deutschen Unternehmen die vornehmlich importierten Kostensteigerungen – aufgrund von höheren Preisen für Energie, Rohstoffe und Vorleistungsgüter – nur zu einem geringen Teil an die internationale Kundschaft weitergegeben werden”, sagte Treier zu Verschlechterung der sogenannten “Terms of Trade”, wie das reale Austauschverhältnis zwischen Export- und Importgütern von Ökonomen bezeichnet wird.
In diesem Jahr dürften die Kostensteigerungen aufgrund des bereits hohen Ausgangsniveaus, den nachlassenden Lieferengpässen und den zuletzt gesunkenen Energiepreisen nicht mehr so deutlich ausfallen, erwartet die DIHK. “Dennoch bleiben die Belastungen in den Bilanzen vieler international orientierter deutscher Unternehmen kleben”, warnte Treier angesichts der Kostenklemme. Das dämpfe die Handels- und Investitionsfinanzierung der Außenwirtschaft.
Hinzu kämen noch weitere Unsicherheiten im Auslandsgeschäft. Auch sieht die Kammer die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unter Druck. “Im internationalen Vergleich bleiben die Energiepreise für hiesige Unternehmen auf zum Teil erheblich höheren Niveaus als an konkurrierenden Standortmärkten wie zum Beispiel den USA”, sagte Treier. “Außerdem dürfte die 2022 merklich abgekühlte Weltkonjunktur eine längere Weile brauchen, um wieder Temperatur zu gewinnen.” Die Exporterwartungen der deutschen Betriebe bleibe daher sehr gedämpft.
(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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