Frankfurt (Reuters) - Die Dollar-Stärke hat der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis beschert.
Frankfurt (Reuters) – Die Dollar-Stärke hat der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis beschert.
Sie profitierte dabei von den brummenden Geschäften bei der US-Tochter T-Mobile. “Die amerikanische Geschichte geht zu 100 Prozent und mehr auf”, sagte Firmenchef Tim Höttges am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Bonn.
T-Mobile gewann im vergangenen Jahr mehr als vier Mal so viele Kunden hinzu wie der Bonner Mutterkonzern. Außerdem fahre der US-Mobilfunker nun die Früchte seiner Fusion mit dem Rivalen Sprint ein. Die Synergien würden im laufenden Jahr um mindestens 20 Prozent auf bis zu 7,5 Milliarden Dollar wachsen, während die Integrationskosten um gut 80 Prozent auf weniger als eine Milliarde Dollar fielen.
Zudem liegt die geplante Mehrheitsübernahme bei T-Mobile in Reichweite. Zwar wollte Höttges keinen Zeitrahmen nennen, wann die Beteiligung, die aktuell bei 49,6 Prozent liege, diese Schwelle überschreitet. “Aber das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.”
MITTELFRIST-ZIELE TEILWEISE ÜBERERFÜLLT
Auch beim Erreichen der 2021 ausgegebenen Mittelfrist-Ziele sieht Höttges sein Unternehmen auf gutem Weg. Die aktuellen Zahlen bewegten sich am oberen Ende der angepeilten Spanne und teilweise darüber. Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse um 6,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 114,4 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn erreichte mit 40,2 Milliarden Euro ebenfalls einen Bestwert. Das Betriebsergebnis werde 2023 um weitere vier Prozent steigen.
“Der Geschäftsbericht und der Ausblick bestätigen grundsätzlich unsere positive Sicht der Dinge”, kommentierte DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Er bekräftige seine Kaufempfehlung für die T-Aktie. Sie stieg um bis zu 1,4 Prozent und war mit 21,40 Euro so teuer wie zuletzt vor fast 22 Jahren.
Darüber hinaus können Telekom-Aktionäre auf weiter steigende Dividenden hoffen. Denn der für die Ausschüttung maßgebliche, um Einmaleffekte bereinigte Gewinn werde 2023 voraussichtlich auf 1,60 von 1,50 Euro je Aktie steigen, prognostizierte das Unternehmen. Für das abgelaufene Jahr sollen 0,70 Euro je Aktie gezahlt werden.
Zum Thema Netzausbau sagte Höttges, dass in Deutschland 95 Prozent der Bevölkerung mit dem schnellen 5G-Mobilfunkstandard erreicht würden. Beim schnellen Internet per Glasfaser würden in Deutschland inzwischen 1,35 Millionen Haushalte erreicht.
Telekom-Konkurrent Vodafone hatte zu Monatsbeginn mit seinen Geschäftszahlen enttäuscht. Der britische Konzern kündigte außerdem dem Abbau von 500 Stellen im Hauptquartier an. Telefonica Deutschland fuhr dagegen dank eines anhaltend starken Kundenzustroms ein Rekordergebnis ein.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.