Berlin (Reuters) - Die Hinweise für ein langsames Abflauen der hohen Inflation in Deutschland mehren sich: Die Hersteller senkten ihre Preise im Januar bereits den vierten Monat in Folge, allerdings nicht so stark wie angenommen.
Berlin (Reuters) – Die Hinweise für ein langsames Abflauen der hohen Inflation in Deutschland mehren sich: Die Hersteller senkten ihre Preise im Januar bereits den vierten Monat in Folge, allerdings nicht so stark wie angenommen.
Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte gaben um durchschnittlich 1,0 Prozent zum Vormonat nach, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten jedoch einen kräftigeren Rückgang von 1,6 Prozent erwartet. Gemessen am Vorjahresmonat schwächte sich die Teuerungsrate zu Jahresbeginn auf 17,8 Prozent und damit zum vierten Mal in Folge ab. Hier hatten Volkswirte ebenfalls mit einem größeren Rückgang auf 16,4 Prozent gerechnet. Im Dezember lag der Wert noch bei 21,6 Prozent.
Die Produzentenpreise – die aktuell vor allem von teurer Energie getrieben werden – gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten. Erhöhen oder senken die Erzeuger ihre Preise, kommt das in der Regel verzögert auch bei den privaten Haushalten an, zumindest teilweise. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Im Januar lagen die Verbraucherpreise 8,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Energie verteuerte sich im Januar mit 32,9 Prozent erneut überdurchschnittlich stark. Die Ergebnisse der Preisentwicklung auf Erzeugerebene sind allerdings nur vorläufig. “Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die ab Januar 2023 gilt, jedoch erst ab März 2023 umgesetzt wird”, erklärten die Statistiker. Daher können die Werte für Januar und Februar zunächst nur ohne Berücksichtigung der Preisbremse berechnet werden, da die auskunftspflichtigen Unternehmen noch nicht über Strom- und Gaspreise unter Berücksichtigung der staatlich finanzierten Nachlässe verfügen.
(Bericht von Rene Wagner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
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