Frankfurt (Reuters) - Der Dax wird am Mittwoch Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten.
Frankfurt (Reuters) – In Erwartung der US-Inflationsdaten haben sich Anleger an den europäischen Börsen zunächst kaum aus der Deckung gewagt.
Der deutsche Leitindex Dax notierte am Mittwoch 0,2 Prozent höher bei 15.686 Punkten. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, rückte um 0,1 Prozent auf 4339 Zähler vor. Auch die Futures für die wichtigsten US-Indizes pendelten um die Null-Marke.
Investoren hofften, dass die US-Verbraucherpreise Hinweise auf die weiteren geldpolitischen Schritte der US-Notenbank Fed liefern werden. “Das bislang vorsichtige Vortasten des Deutschen Aktienindex auf neue Jahreshochs könnte heute eine entscheidende Wendung nehmen”, sagte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. Optionshändler rechnen demnach mit bis zu zwei Prozent Ausschlag in beide Richtungen bei den Indizes an der Wall Street, was dann auch den Dax mitreißen dürfte. Sollte die Inflationsrate wieder gestiegen sein, dürfte der Aktienmarkt den Weg nach unten antreten. Die Daten könnten aber auch ein paar gute Nachrichten zum Stand der Inflationsbekämpfung enthalten, die der Fed ermöglichen würden, ihren Zinserhöhungszyklus zeitnah zu beenden. “Allerdings deuten die jüngsten Äußerungen einzelner Fed-Mitglieder auch darauf hin, dass sich die US-Notenbank intern nicht mehr einig zu sein scheint, wie es weiter gehen soll.”
INFLATIONSRÜCKGANG ERWARTET – FED-ZIEL NOCH NICHT IN SICHT
Von Reuters befragte Ökonomen erwarten im Schnitt eine US-Teuerungsrate von 5,6 Prozent im März nach 6,0 Prozent im Februar. Das Ziel der Fed von 2,0 Prozent ist damit aber noch nicht in Sicht. Zudem wird am Mittwochabend das Protokoll der US-Notenbank für ihre Zinssitzung im März veröffentlicht. “Auch darin könnten enttäuschende Details stecken. Kein Wunder, das sich die Anleger erst einmal ruhig verhalten”, sagte Christian Henke, Analyst vom Broker IG.
Kaum verändert blieben auch die Preise für Öl und andere Rohstoffe sowie Anleiherenditen. Der Goldpreis, der aufgrund eines durch die Spannung gedrückten Dollars stark gestiegen hatte, grenzte seine Gewinne vom Vortag etwas ein und notierte 0,4 Prozent höher bei rund 2010 Dollar.
MEDIENBERICHT ÜBER STEIGENDE PREISE TREIBT IMMOBILIENWERTE
Bei den Einzelwerten gab ein Medienbericht über steigende Preise Immobilienwerten Rückenwind. Vonovia, Aroundtown, TAG Immobilien und Grand City Properties gewannen zwischen 1,9 und 3,2 Prozent. Die Preise für Neubauwohnungen in Berlin seien im vergangenen Quartal nach einem halben Jahr mit Rückgängen um 0,8 Prozent gestiegen, berichtete die Agentur Bloomberg.
Ein Rekordgewinn beim schwedischen Lkw-Bauer Volvo beflügelte die ganze Branche. Die Volvo-Aktie stieg um 8,2 Prozent auf 210,35 Kronen. Rivalen wie Traton und Daimler Truck zogen knapp sechs beziehungsweise gut drei Prozent an. Volvo hat zum Jahresauftakt Lieferengpässen und Inflation getrotzt und mit einem Rekordgewinn die Markterwartungen übertroffen.
Aus den Depots flog dagegen Merck. Die Papiere fielen um sechs Prozent auf ein Fünf-Monats-Tief von 162,85 Euro. Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern muss einen Dämpfer in der entscheidenden klinischen Studie mit seinem Mutiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib hinnehmen.
(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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