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Ukrainische Erfolge machen Europa-Anlegern Mut

Von:
Reuters
Aktualisiert: Sep 12, 2022, 15:51 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag höher starten.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland

Frankfurt (Reuters) – Hoffnungen auf eine Wende im Ukraine-Krieg ermuntern Anleger zum Einstieg in europäische Aktienwerte.

Dax und EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils rund 1,5 Prozent auf 13.306 beziehungsweise 3623 Punkte. Die US-Futures deuteten ebenfalls auf einen positiven Handelsstart hin. Auch beim Euro griffen Investoren zu. Die Gemeinschaftswährung stieg um bis zu 1,6 Prozent auf 1,0197 Dollar, so stark wie zuletzt vor einem halben Jahr. Gleichzeitig ging der europäische Erdgas-Future auf Talfahrt und verlor knapp fünf Prozent auf 193,20 Euro je Megawattstunde. “Die Situation zwischen Russland und der Ukraine gibt dem Markt einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass es eine Lösung geben könnte, die die Intensität des Energieschocks etwas abschwächt”, sagte Portfoliomanager Hani Redha vom Vermögensverwalter PineBridge.

Die Ukraine weitet eigenen Angaben zufolge ihre Offensive im Großraum Charkiw im Nordosten des Landes aus. Allein innerhalb des vergangenen Tages seien mehr als 20 russisch-besetzte Ortschaften zurückerobert worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pries den russischen Rückzug aus der Stadt Isjum gut 120 Kilometer südöstlich von Charkiw als Durchbruch in dem seit sechs Monaten andauernden russischen Angriffskrieg.

ZINSERHÖHUNGSSPEKULATIONEN GEBEN EURO UND BANKEN AUFTRIEB

Der Euro profitierte zudem von der Aussicht auf eine Serie kräftiger Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Insidern zufolge diskutieren die Währungshüter über einen Schlüsselsatz von zwei oder mehr Prozent. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel machte sich ebenfalls für eine straffere Geldpolitik stark. “Aber was Nagel will und was die EZB erreichen kann, sind zwei Paar Schuhe”, gab Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade zu bedenken. Schließlich müsse diese auch die Finanzierungskosten für das hoch verschuldete Euro-Mitglied Italien im Blick behalten.

Die Zinseröhungsspekulationen gaben den Finanzwerten Auftrieb. Ihnen winken bei steigenden Zinsen höhere Gewinne aus dem klassischen Kreditgeschäft. Der Index für die Banken der Euro-Zone stieg um rund 2,5 Prozent. Zu den Favoriten gehörten Commerzbank und Deutsche Bank mit Kursgewinnen von rund drei Prozent.

Da auch jenseits des Atlantik Inflation und Geldpolitik die bestimmenden Themen sind, richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die am Dienstag anstehenden Daten zur Teuerung in den USA. Experten erwarten einen Rückgang auf 8,1 von 8,5 Prozent im Vorjahresvergleich. “Alles, was den rückläufigen Trend bestätigt, dürften die Börsen positiv aufnehmen”, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Zeige die Entwicklung der US-Erzeugerpreise, die am Mittwoch veröffentlicht würden, in die gleiche Richtung, stehe einer Fortsetzung der Aktienkurs-Erholung bis zum Freitag nichts im Weg.

GESUNDHEITSWARNUNG FÜR HELLOFRESH-PRODUKTE IN USA

Bei den Unternehmen rückte HelloFresh ins Rampenlicht. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte am Wochenende eine Gesundheitswarnung herausgegeben, weil Hackfleisch in Kochboxen, die im Juli versandt worden seien, mit Kolibakterien verseucht sein könnten. Einen Rückruf gebe es allerdings nicht, weil die betroffenen Chargen nicht mehr im Verkauf seien. Dem Unternehmen zufolge sind nur wenige Kunden betroffen. Die Warnung sei eine Vorsichtsmaßnahme. HelloFresh-Aktien fielen um bis zu 6,7 Prozent, machten die Verluste im Handelsverlauf aber wieder wett.

Die Titel von SAS hoben dagegen ab, nachdem ein Insolvenzgericht grünes Licht für einen 700 Millionen Euro schweren Kredit des Finanzinvestors Apollo gegeben hatten. Die Papiere der angeschlagenen Fluggesellschaft stiegen in Stockholm um rund zehn Prozent.

(Bericht von Hakan Ersen, Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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