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Ukraine-Gespräche geben Börsen Auftrieb – Ölpreis fällt

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 29, 2022, 16:04 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Am Dienstag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland, 29. Dezember 2017. REUTERS/Ralph Orlowski

Frankfurt (Reuters) – In der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Kämpfe in der Ukraine steigen Anleger wieder bei europäischen Aktien ein.

Dax und EuroStoxx50 stiegen am Dienstag um jeweils 2,8 Prozent auf 14.820,33 beziehungsweise 3996,70 Punkte. Der US-Standardwerteindex Dow Jones rückte 0,7 Prozent vor. Ebenfalls gefragt war der Euro, der 1,2 Prozent auf 1,1107 Dollar gewann. Im Gegenzug verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee, die sich in den vergangenen Wochen wegen Spekulationen auf Ausfälle russischer Lieferungen kräftig verteuert hatte, um gut zwei Prozent auf 110,08 Dollar je Barrel (159 Liter).

Den Unterhändlern zufolge hat die Ukraine Russland im Austausch für Sicherheitsgarantien Neutralität angeboten. Russlands Chef-Verhandler Wladimir Medinski bezeichnete das Treffen als konstruktiv. Das russische Verteidigungsministerium kündigte zudem an, die militärischen Aktivitäten rund um Kiew und Tschernihiw zu reduzieren, um einen Rahmen für die Gespräche zu bilden. “Das sind hervorragende Nachrichten”, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Damit könnte sich der Konflikt seinem Ende nähern. Gleichzeitig sinke die Wahrscheinlichkeit weiterer Sanktionen gegen Russland.

An der russischen Börse ging es ebenfalls aufwärts. Der Moskauer Leitindex RTS rückte gut sieben Prozent vor. Gefragt waren auch russische Staatsanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel um fast einen Prozentpunkt auf 12,73 Prozent. Die Aufwertung der russischen Währung drückte den Kurs des Dollar 4,4 Prozent ins Minus auf 85,84 Rubel. Die Rubel-Rally werde von zwei weiteren Faktoren getrieben, sagte Iskander Lutsko, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses ITI. Dies sei zum einen die geplante Umstellung der Energie-Exporte auf Rubel-Zahlungen und zum anderen die Vorschrift für Exportfirmen, 80 Prozent ihrer Devisenbestände in Rubel zu tauschen.

GOLD UND BONDS UNTER DRUCK – “INVERSE ZINSKURVE” VORAUS

Die gestiegene Zuversicht der Anleger machte “sichere Häfen” für sie weniger attraktiv. Gold verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1913 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Verkäufe bei Bundesanleihen trieben die Rendite der zehnjährigen Papiere zeitweise auf ein Vier-Jahres-Hoch von 0,741 Prozent.

Am Bond-Markt spielten zudem die erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank sowie die befürchteten Belastungen für die Weltwirtschaft durch die neuen Lockdowns in China eine Rolle. Eine raschere Straffung der US-Geldpolitik bei einer gleichzeitig abkühlenden Konjunktur schüre Ängste, dass eine Rezession eher früher als später bevorstehe, sagte Anlagestratege John Briggs von der Bank NatWest.

In den USA warfen die zehnjährigen Treasuries nur noch geringfügig mehr ab als die zweijährigen. Steigt die Rendite der Letzteren über diejenige der Ersteren, sprechen Experten von einer “inversen Renditekurve”. Sie gilt als Vorbote einer Rezession.

FINANZWERTE IM AUFWIND – FÜHRUNGSWECHSEL BEI FEDEX

Am Aktienmarkt legten sich Investoren vor allem Finanzwerte ins Depot. Der europäische Banken-Index stieg um 3,7 Prozent. Getrieben werde die Rally neben den Hoffnungen auf eine Waffenruhe in der Ukraine von der Aussicht auf höhere Gewinne dank steigender Zinsen, sagte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Brokerhaus IG. Favorisiert würden Institute mit einem großen Engagement in Russland wie Raiffeisen Bank oder Societe Generale (SocGen), deren Titel jeweils mehr als acht Prozent zulegten.

An der Wall Street rückte FedEx ins Rampenlicht. Nach fast 50 Jahren tritt Firmengründer Fred Smith als Chef des Paketzustellers zurück. Seinen Job übernimmt der bislang für das operative Geschäft verantwortliche Direktor Raj Subramaniam. FedEx-Aktien stiegen um 4,3 und diejenigen des deutschen Rivalen Deutsche Post um zwei Prozent.

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