Frankfurt (Reuters) - Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag höher starten.
Frankfurt (Reuters) – Nach den Kursverlusten der vergangenen Tage tasten sich Anleger an die europäischen Aktienmärkte zurück.
Dax und EuroStoxx50 legten am Donnerstag jeweils weniger als ein halbes Prozent auf 15.971 beziehungsweise 4293 Punkte zu. “Wir betrachten Kursrücksetzer weiterhin als Gelegenheit zum Einstieg”, sagte Anlagestrategin Marija Veitmane vom Vermögensverwalter State Street.
“Dafür muss die Börse in Frankfurt heute allerdings ohne Unterstützung der Wall Street auskommen”, warf Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets ein. “Die Amerikaner feiern Thanksgiving.” Darüber hinaus dämpften die steigenden Corona-Zahlen die Kauflaune der Investoren. Parallel dazu drückten Pandemie und steigende Inflation den GfK-Index, der die Kauflaune der deutschen Verbraucher widerspiegelt, auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr.
EMA GIBT COVID-VAKZIN FÜR KINDER FREI – ÖKOSTROMWERTE HÖHER
Ein Lichtblick war dagegen die Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs von BioNTech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA. Dies trieb die Titel der Biotechfirma um 1,5 1,5 Prozent nach oben. Wenn die aktuelle Infektionswelle erst einmal gebrochen sei, könne der Versuch der neuen Bundesregierung, mehr Fortschritt zu wagen, die Stimmung der Anleger aufhellen, prognostizierte CMC-Experte Stanzl.
Die Klimaziele der Koalition aus SPD, Grünen und FDP gaben zunächst Ökostrom-Werten Auftrieb. Die Beschlüsse deuteten daraufhin, dass sich die installierte Leistung von Windparks an Land in den kommenden Jahren mindestens verdreifachen müsse, rechnete Analyst Constantin Hesse von der Investmentbank Jefferies vor. Dies verhalf dem Windkraftanlagenbauer Nordex zu einem Kursplus von 7,5 Prozent. Die Rivalen Vestas und Siemens Gamesa gewannen jeweils mehr als fünf Prozent. Die Aktien des Solarindustrie-Zulieferers SMA Solar rückten 4,5 Prozent vor.
Versorger waren ebenfalls gefragt. Der Koalitionsvertrag liefere der Branche lang erwartete Impulse, schrieben die Analysten der Bank UBS. Zu den größten Profiteuren des Ökostrom-Ausbaus gehöre RWE. Bei E.ON würden sich vereinfachte Planungsverfahren wohl positiv auswirken. Dank des Bekenntnisses zu Offshore-Windkraftanlagen verbesserten sich die Aussicht für Orsted. Die Aktien der beiden deutschen Versorger und des dänischen Ökostrom-Anbieters stiegen um bis zu 6,8 Prozent.
In Paris stiegen Remy Cointreau zeitweise um 13,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 212,20 Euro. Die überraschend starken Geschäftszahlen und der angehobene Ausblick des Cognac-Anbieters deuteten darauf hin, dass die Analystenprognosen in den kommenden Wochen im Schnitt um 20 Prozent steigen, sagte ein Börsianer. Im Windschatten gewannen die Papiere der Rivalen Pernod Ricard und Diageo bis zu 2,8 Prozent.
Für Adevinta ging es in Oslo dagegen rund sieben Prozent abwärts. Umsatz und operativer Gewinn des Betreibers von “mobile.de” und “Ebay Kleinanzeigen” blieben im abgelaufenen Quartal hinter den Erwartungen zurück. Den Analysten der Credit Suisse zufolge hat unter anderem die Teile-Knappheit im Automobilsektor dem weltgrößten Betreiber von Kleinanzeigen-Portalen die Bilanz verhagelt.
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