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Anleger in Europa fassen Zuversicht – Ölpreis unter Druck

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 28, 2022, 19:41 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag kaum verändert starten.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland, 29. Dezember 2017. REUTERS/Ralph Orlowski

Frankfurt (Reuters) – Die Anleger in Europa greifen zum Wochenauftakt wieder beherzt bei Aktien zu.

“Inflation und Zinsen haben für den Moment den Ukraine-Krieg als Top-Thema an den Börsen abgelöst”, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Während Anleihen in hohem Bogen aus den Portfolios flögen, gehörten Aktien zu den Gewinnern der aktuellen Situation. Dax und EuroStoxx50 legten jeweils rund zwei Prozent auf 14.621 und 3945 Punkte zu. Die US-Futures deuteten auch an der Wall Street auf einen freundlichen Handelsstart hin.

Mut mache Anlegern offenbar der fallende Ölpreis, der Inflationsängste dämpfe, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um knapp sechs Prozent auf bis zu 113,72 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für US-Rohöl WTI gab ebenfalls sechs Prozent auf bis zu 106,81 Dollar nach.

Anleger setzten auf eine sinkende Nachfrage, nachdem die chinesische Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai einen Lockdown verhängt hatte, um die steigenden Corona-Zahlen in den Griff zu bekommen. “Dies lässt auch die Sorge wachsen, dass Chinas strikte Null-Covid-Politik zu wiederholten Abriegelungen in wichtigen Geschäftszentren führen wird”, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Es werde erwartet, dass die Nachfrage in China als dem weltweit größten Rohölimporteur, im April um 800.000 Barrel pro Tag unter dem “normalen” Niveau liegen werde, sagte Bjarne Schieldrop, Analyst der SEB Bank.

ANLEIHEN WEITER UNTER DRUCK

Zusätzlichen Rückenwind erhalte der Aktienmarkt von Umschichtungen aus Anleihen in Dividendenpapiere, sagte Altmann. Langfristig behielten Aktien auch im inflationären Umfeld ihren Wert. Der anhaltende Ausverkauf am Bondmarkt trieb die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen auf ein Vier-Jahres-Hoch von 0,631 Prozent.

Unter Verkaufsdruck geriet auch Gold, das sich um bis zu 1,6 Prozent auf 1926 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) verbilligte. Als Grund nannte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda die Stärke der US-Währung, die von der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der Notenbank Fed profitiere. Sie macht Gold für Investoren außerhalb der USA unattraktiver.

FINANZWERTE IM AUFWIND – APPLE-ZULIEFERER UNTER DRUCK

Bei den Einzelwerten profitierten vor allem Finanztitel von den steigenden Zinserwartungen. Der europäische Banken-Index zog rund zwei Prozent an. Aktien der französischen Bank BNP Paribas und des spanischen Instituts BBVA zogen rund vier sowie mehr als drei Prozent an.

Abwärts ging es dagegen für Varta. Die Papiere des Batterie-Herstellers verbilligten sich um mehr als sechs Prozent und führten damit die Verliererliste im MDax an. Varta litt Börsianern zufolge unter einem Medienbericht über die Kürzung der iPhone- und AirPod-Produktion des wichtigen Kunden Apple. Andere Zulieferer des Elektronik-Konzerns wie IQE gerieten ebenfalls unter Druck. Apple-Akien gaben vorbörslich rund zwei Prozent nach.

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Reuterscontributor

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