Werbung
Werbung

Bilanzsaison gibt Europas Börsen Rückenwind

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 9, 2022, 17:08 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag höher starten.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland, 29. Dezember 2017. REUTERS/Ralph Orlowski

Frankfurt (Reuters) – Ermuntert von starken Firmenbilanzen fassen sich Anleger ein Herz und kaufen europäische Aktien.

Dax und EuroStoxx50 stiegen am Mittwoch um jeweils mehr als 1,5 Prozent auf 15.482,01 beziehungsweise 4198,06 Punkte. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann ein knappes Prozent. Bei Staatsanleihen griffen Investoren ebenfalls wieder zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 0,218 Prozent. “Die positiven Geschäftszahlen sind nicht nur Einzelfälle”, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Sie signalisierten eine robuste Erholung der Konjunktur und drängten Zinserhöhungssorgen in den Hintergrund.

Diese könnten am Donnerstag allerdings wieder zunehmen, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. “Die Zahlen werden abzuschätzen helfen, ob die Notenbank Fed im März mit einer Zinserhöhung von einem Viertel oder einem halben Prozentpunkt startet”, prognostizierten die Analysten der ING Bank. Experten erwarten für Januar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 7,3 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie sei auf 5,9 Prozent angezogen. Vor diesem Hintergrund notierte der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, 0,2 Prozent tiefer bei 95,44 Punkten.

ALUMINIUM BLEIBT WEGEN ANGEBOTSENGPASS TEUER

Gleichzeitig hielten steigende Rohstoffpreise den Teuerungsdruck hoch. So gewann Aluminium bis zu 2,8 Prozent und war mit 3272 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor 13-1/2 Jahren. “In einer Zeit wachsender Nachfrage kann das Angebot nicht mithalten”, warnte der unabhängige Analyst Robin Bhar. Das Angebotsdefizit werde sich 2022 auf bis zu 1,6 Millionen Tonnen von rund einer Million Tonnen im vergangenen Jahr ausweiten.

Bei Rohöl spekulierten Investoren ebenfalls auf Angebotsengpässe, sagte Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets. Diese Erwartung unterstrich der überraschende Rückgang der US-Lagerbestände. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich nach anfänglichen Kursverlusten bis zum Abend um 1,2 Prozent auf 91,84 Dollar je Barrel (159 Liter).

SPEKULATIONEN UM BÖRSENGANG VON AUTOBAUER PORSCHE

Am deutschen Aktienmarkt gehörte Volkswagen mit einem Kursplus von sechs Prozent zu den Favoriten. Börsianer verwiesen auf die Gedankenspiele um einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche. Dies gab auch dem VW-Mehrheitsaktionär Porsche SE Auftrieb, dessen Titel 8,2 Prozent gewannen.

An der Wall Street gehörte Chipotle mit einem Kursplus von gut zehn Prozent zu den Favoriten, nachdem die auch in Deutschland aktive Restaurantkette mit 5,58 Dollar je Aktie einen überraschend hohen Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Das ist der größte Kurssprung seit mehr als einem halben Jahr. Das Unternehmen habe sich eine einzigartige Nische in der Branche geschaffen und könne sowohl traditionellen Schnellrestaurants als auch gehobeneren Ketten Kunden abwerben, lobte Analyst Sean Dunlop vom Research-Haus Morningstar.

GlaxoSmithKline erlöste im abgelaufenen Quartal mit umgerechnet 11,3 Milliarden Euro zwar mehr als vorhergesagt. Der operative Gewinn enttäusche aber etwas, monierte Analyst Peter Welford von der Investmentbank Jefferies. Der Ausblick für 2022 liege im Rahmen der Erwartungen. GSK-Aktien gaben daraufhin in London 1,7 Prozent nach.

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung