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Dax-Anleger halten sich zurück – Luxusaktien glänzen

Von:
Reuters
Aktualisiert: Apr 13, 2023, 13:46 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Nach schwächeren Vorgaben der Wall Street dürfte der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag wenig verändert starten.

ARCHIV: Ein DAX-Logo ist auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt abgebildet

Frankfurt (Reuters) – Kursgewinne bei Luxusgüter-Herstellern haben Europas Börsen am Donnerstag gestützt.

Unsichere geldpolitische Aussichten zehrten allerdings an den Nerven der Anleger und grenzten die Gewinne ein. Der Dax notierte am Nachmittag 0,1 Prozent bei 15.713 Punkten, der EuroStoxx gewann 0,4 Prozent auf 4352 Zähler. Auch die Futures für die wichtigsten US-Indizes waren leicht im Plus.

Am Mittwoch hatten die US-Börsen nach einem Auf und Ab letztlich schwächer geschlossen. Zwar stimmte der Rückgang der US-Teuerungsrate auf 5,0 Prozent die Anleger zunächst freudig, die hartnäckige Kerninflation verdarb die gute Laune allerdings wieder. “In Bezug auf die zukünftige Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks dürften sich Börsianer weiterhin den Kopf zerbrechen”, sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Auf die Stimmung drückte auch die Veröffentlichung der Fed-Protokolle. Demnach machten sich bei der Sitzung im März einige US-Währungshüter Sorgen bezüglich der jüngsten Banken-Probleme. Sie zogen deswegen eine Pause bei den Zinserhöhungen in Erwägung, bevor sie der Anhebung um 25 Basispunkte im vergangenen Monat zustimmten.

In den Fokus der Anleger rückt nun die am Freitag anstehende Publikation der Geschäftszahlen der US-Großbanken JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup. Diese dürften nicht nur weitere Aufschlüsse über die Situation der Geldhäuser liefern, sondern läuten traditionell auch den Beginn der US-Berichtssaison ein, sagte Emden.

Insider – ezb neigt zunehmend zu kleinerem zinsschritt

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) beschäftigt die Unsicherheit im Finanzsektor. Insidern zufolge neigen die Ratsmitglieder immer mehr zu einem kleineren Zinsschritt bei der kommenden geldpolitischen Sitzung im Mai. Die Diskussionen gingen in Richtung einer Anhebung um 0,25 Prozentpunkte, obgleich die Debatte noch nicht abgeschlossen sei, sagten fünf mit den Diskussionen vertraute Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Am Devisenmarkt blieb der US-Dollar unter Druck. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenbacks gegenüber anderen wichtigen Währungen misst, verlor 0,4 Prozent auf 101,04 Punkte. Der Euro schwang sich auf ein frisches Jahreshoch von 1,1045 Dollar. Bei den Rohstoffen gingen Anleger angesichts vorherrschender Rezessionssorgen auf Tauchstation. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent sowie die leichte US-Sorte WTI fiel um jeweils rund ein halbes Prozent auf 82,85 beziehungsweise 86,86 Dollar je Fass. Gold blieb angesichts des schwächeren Dollars unterstützt und legte um 1,5 Prozent auf 2044 Dollar je Feinunze zu. Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium, Zink und Zinn zogen in der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage aus China zwischen 1,3 und 2,1 Prozent an.

LUXUSWERTE GLÄNZEN – LVMH AUF REKORDHOCH

Eine kräftige Erholung im China-Geschäft trieb auch die Aktien des Luxuskonzerns LVMH auf ein Rekordhoch und hellte die Stimmung im gesamten Sektor auf. Die Titel des französischen Konzerns mit Marken wie Louis Vuitton, Dior und Hennessy schnellten in Paris um 4,5 Prozent auf 874,70 Euro nach oben. Der Umsatz im Quartal war um 17 Prozent gestiegen. Vor allem bei Leder- und Modewaren seien die Erwartungen weit übertroffen worden, sagten die Analysten von Credit Suisse. Im Sog von LVMH gewannen die Aktien von Burberry, Hermes, Richemont, Moncler, Kering und Ferragamo zwischen knapp zwei und knapp vier Prozent.

In den USA schickte der Abgang von Finanzchefin Gina Goetter die Harley-Davidson-Aktie auf Talfahrt. Die Anteilsscheine des US-Motorrad-Herstellers fielen im vorbörslichen Handel an der Wall Street 3,6 Prozent. Goetter verlasse das Unternehmen am 28. April, um Finanzchefin beim Spielehersteller Hasbro zu werden, teilte Harley Davidson mit.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Anika Ross. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Über den Autor

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