Taipeh/Peking (Reuters) - China hat mit der Ankündigung einer Luftraumsperrung zeitweilig Sorgen vor einer Eskalation im Taiwan-Konflikt ausgelöst.
Taipeh/Peking (Reuters) – China hat mit der Ankündigung einer Luftraumsperrung zeitweilig Sorgen vor einer Eskalation im Taiwan-Konflikt ausgelöst.
Zunächst war am Mittwoch von einer Flugverbotszone für den Luftraum nördlich von Taiwan für den Zeitraum vom 16. bis 18. April die Rede. Das taiwanische Verkehrsministerium erklärte wenig später, China habe die Dauer der Luftraumsperrung nach einem Protest auf 27 Minuten am Sonntag verkürzt. Das südkoreanische Verkehrsministerium teilte mit, die Sperrung stehe lediglich im Zusammenhang mit einem herabfallenden Objekt von einer Satellitenrakete. Die japanische Regierung erklärte, sie habe ähnliche Informationen erhalten. Es gehe um Luft- und Raumfahrtaktivitäten.
Da China zunächst keine Angaben über die Hintergründe und die Dauer der Sperrung machte, hatten die Berichte Besorgnis ausgelöst. Denn die Spannungen zwischen China und Taiwan hatten sich in jüngst wieder verschärft. Als Reaktion auf ein Treffen von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, in den Vereinigten Staaten hielt China erneut für mehrere Tage ein Großmanöver rund um die demokratisch regierte Insel ab, die es als sein Staatsgebiet betrachtet. Die Regierung in Taiwan pocht aber auf Unabhängigkeit und hat in den USA einen mächtigen Verbündeten. Daher kritisiert China Treffen von Vertretern Taiwans und der USA als Provokation und betrachtet sie als eine Demonstration der Unabhängigkeitsansprüche. Bereits im vergangenen Jahr hatte China auf einen Taiwan-Besuch der damaligen Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, mit einem großen Manöver rund um die Insel reagiert.
(Bericht von Yimou Lee und Liz Lee; geschrieben von Christian Götz, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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