München (Reuters) - Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat im abgelaufenen Jahr einen Milliardengewinn erwirtschaftet.
München (Reuters) – Nach einem von der Zinswende und Sondereffekten beflügelten Milliardengewinn stellt sich die BayernLB auf einen Rückgang des Ergebnisses ein.
Die 1,12 (2021: 0,82) Milliarden Euro vor Steuern im vergangenen Jahr seien “eines der besten Ergebnisse, die dieses Haus je erzielt hat”, sagte Vorstandschef Stephan Winkelmeier am Mittwoch in München. “Die Transformation zahlt sich aus.” Seit die Bayerische Landesbank (BayernLB) kurz vor der Finanzkrise 2007/08 begonnen hat, nach dem internationalen IFRS-Standard zu bilanzieren, sei es jedenfalls das beste Ergebnis, ergänzte Finanzvorstand Markus Wiegelmann. Für 2023 geht die Landesbank aber nur noch von 600 bis 800 Millionen Euro vor Steuern aus.
Ohne Sondereffekte wie den Verkauf nicht selbst genutzter Immobilien in München, der allein 300 Millionen Euro Gewinn brachte, hätte das Ergebnis nur bei rund 700 Millionen gelegen, rechnete Wiegelmann vor. Die Erwartungen für das Jahr 2023 seien trotz der steigenden Zinseinnahmen “ambitioniert”. Die schwache Konjunktur, die anhaltend hohe Inflation und das Ende des Immobilien-Booms machen den Vorstand vorsichtig.
Zwar gebe es keine Anzeichen dafür, dass Kredite verstärkt wackelten. “Unser Portfolio ist kerngesund”, sagte Winkelmeier. Aber Immobilienkredite, zuletzt eine der Stützen des Gewinns, seien weniger gefragt. “Und wir sehen den einen oder anderen Investor, dem es nass reingeht”, räumte er ein. Deshalb rechnet die Landesbank auch damit, dass sie Kredite mit mehr Kapital unterlegen muss. Die harte Kernkapitalquote könne bis auf 15 (2022: 17,4) Prozent sinken.
Der Umbau der Landesbank als “fokussierte Spezialbank und Fortschrittsfinanzierer” sei abgeschlossen, sagte Winkelmeier. Auch der Stellenabbau sei damit beendet. Die Bank beschäftigt knapp 8500 Mitarbeiter, die meisten davon bei der Direktbank-Tochter DKB. Einen Verkauf der DKB mit ihren rund 5,3 Millionen Kunden, über den immer wieder spekuliert wird, schloss der Vorstandschef auf absehbare Zeit aus.
Von dem auf 1,06 (0,55) Milliarden Euro fast verdoppelten Gewinn 2022 sollen auch die beiden Eigentümer der Landesbank profitieren. Die Ausschüttung an den Freistaat Bayern (75 Prozent) und die bayerischen Sparkassen (25 Prozent) wird auf 225 Millionen Euro verdreifacht. Seit der Rückzahlung von fünf Milliarden Euro Staatshilfen an das Land seien rund eine halbe Milliarde Euro an Dividenden an die Eigentümer geflossen, sagte Finanzchef Wiegelmann.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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