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Dax kommt kaum vom Fleck – Anleger rätseln um US-Geldpolitik

Von:
Reuters
Aktualisiert: Aug 11, 2022, 12:51 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Am Donnerstag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland

Frankfurt (Reuters) – Die Unklarheit über die nächsten Zinsschritte der Notenbank Fed hat die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag ausgebremst.

Der im Juli verlangsamte Anstieg der US-Inflation ließ zuletzt Hoffnung aufkeimen, die Fed könnte beim Tempo der Zinserhöhungen etwas auf die Bremse treten. Gleichzeitig warnten einige Analysten jedoch, größere Zinsschritte in den kommenden Monaten bereits abzuhaken. “Die veröffentlichten Konjunktur- und Preiszahlen halten den Druck auf die US-Notenbank aufrecht, die Zinsen weiter zu erhöhen”, schrieben die Analysten der Helaba in einem Kommentar. Eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik werde dabei in Kauf genommen. Der Dax schwankte um seinen Vortagesschluss von 13.700 Zählern, der EuroStoxx50 gab 0,1 Prozent nach. An der Wall Street zeichnete sich eine leicht festere Eröffnung ab.

Auch einige Fed-Vertreter stellten nach den am Mittwoch veröffentlichten US-Inflationsdaten klar, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht vorbei sei. Mary Daly, die Präsidentin des Notenbank-Bezirks von San Franciscon, sagte der “Financial Times”, es sei viel zu früh, bereits den Sieg über die Inflation auszurufen. “Es gibt gute Nachrichten, was die monatlichen Daten angeht, dass Verbraucher und Unternehmen etwas Erleichterung bekommen. Aber die Inflation bleibt viel zu hoch und nicht in der Nähe unseres Preisstabilitätsziels.”

Die Fed hatte sich der ausufernden Inflation zuletzt mit ungewöhnlich großen Zinsschritten entgegengestellt. Sie will nächsten Monat nachlegen. Der Leitzins liegt aktuell in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.

Zinsspekulationen machen dollar zu schaffen

Am Devisenmarkt musste der Dollar wegen der Spekulationen auf eine langsamere Gangart beim Zinserhöhungstempo Federn lassen. Händler gehen nun davon aus, dass die Fed die Zinssätze im September um 0,5 Prozentpunkte und nicht ein drittes Mal um 0,75 Prozentpunkte anhebt. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent auf 104,99 Punkte. Der Euro legte um 0,4 Prozent auf 1,0338 Dollar zu.

Neben der US-Zinspolitik hielt die Anleger auch eine Flut von Unternehmensbilanzen auf Trab. Für lange Gesichter sorgte Siemens, deren Aktien nach dem ersten Quartalsverlust seit fast zwölf Jahren zeitweise um 2,2 Prozent abrutschten. Auch die Gewinnprognose für 2021/22 (Ende September) strich der Konzern zusammen. Mehr als ein Prozent bergab ging es für die Aktien von Daimler Truck, obwohl der LkW-Bauer den Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert hat. Einige Börsianer hätten angesichts der Zahlen wohl mit einer Erhöhung von Prognosen gerechnet, sagte ein Händler.

TRÜBER AUSBLICK BELASTET VALNEVA

Im MDax griffen die Investoren vor allem bei Ströer zu. Der Werbeflächenvermarkter Ströer ist im zweiten Quartal erneut kräftig gewachsen, die Aktien stiegen in der Spitze mehr als 16 Prozent auf 45,98 Euro. Das war der höchste Stand seit zwei Monaten.

An der Pariser Börse dämpften schleppende Verkäufe des Totimpfstoffs gegen Corona die Aussichten für den französisch-österreichischen Biotechkonzern Valneva. Das Unternehmen musste das Umsatzziel für das Gesamtjahr nach unten schrauben. Die Aktien verloren rund drei Prozent.

Am Rohstoffmarkt ging es für die Ölpreise nach oben, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die Ölnachfrage in diesem Jahr um 380.000 auf durchschnittlich 2,1 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag angehoben hatte. Der heiße Sommer und die steigenden Gaspreise kurbeln demzufolge den Einsatz von Öl zur Stromerzeugung an. Das Nordseeöl Brent stieg um ein Prozent auf 98,39 Dollar je Fass. Das US-Öl WTI wurde mit 92,87 Dollar je Barrel ebenfalls ein Prozent höher gehandelt.

(Bericht von: Daniela Pegna. Redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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